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Kommunikation

Laut Paarforscher: Wie die 5:1-Regel deine Beziehung gesünder (und glücklicher) macht

Paar mit geschlossenen Augen, Stirn an Stirn
© iStock / Frazao Studio Latino

Langfristig glückliche Paare streiten nicht weniger als andere – sie schaffen es nur, ihre Konflikte in ein Meer positiver Erfahrungen einzubetten. Mit der 5:1-Regel, die der Beziehungsforscher John Gottman entwickelt hat, kannst du aktiv dazu beitragen, dass deine Beziehung zu jenen gehört, die allen Stürmen trotzt und über die Jahre hinweg an Tiefe und Qualität gewinnt. Wie das funktioniert? Das erfährst du hier.

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Was ist die 5:1-Regel?

Der Paarforscher John Gottman entdeckte durch jahrelange Studien ein faszinierendes Muster: Auf jede negative Interaktion zwischen Partner*innen sollten mindestens fünf positive Interaktionen kommen. Diese Balance erscheint auf den ersten Blick simpel, hat jedoch tiefgreifende Auswirkungen auf eine Beziehung. John Gottmans Forschung zeigte, dass Paare, die dieses Verhältnis erreichen oder übertreffen, mit hoher Wahrscheinlichkeit langfristig zusammenbleiben und sich in ihrer Beziehung wohlfühlen. Paare mit einem niedrigeren Verhältnis – besonders jene unter 1:1 – trennen sich hingegen mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit.

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Was sind „positive Interaktionen“?

Mit positiven Interaktionen sind keine großen, ausgefallenen Gesten gemeint, sondern die kleinen Dinge im Alltag: ein aufrichtiges Kompliment, ein dankbares Lächeln, aktives Zuhören, wenn der Partner oder die Partnerin vom Tag erzählt, eine liebevolle Berührung im Vorbeigehen oder eine kurze Nachricht während des Arbeitstages. Diese scheinbar unbedeutenden Momente bauen ein Reservoir an positiven Gefühlen auf, das eure Beziehung widerstandsfähiger macht und als Puffer in Konfliktzeiten dient.

Negative Interaktionen wiegen hingegen schwerer und hinterlassen tiefere emotionale Spuren – daher ist das 5:1 Verhältnis so wichtig. Zu den negativen Interaktionen gehören vor allem die von John Gottman als „Die apokalyptischen Reiter“ bezeichneten Kommunikationsmuster: Kritik („Du machst immer …“), Verachtung (Augenrollen, sarkastische Bemerkungen), Rechtfertigung (Abwehrhaltung statt Verantwortungsübernahme), Mauern (emotionales Zurückziehen) und Machtdemonstration (Kontrolle und Manipulation). Diese können eine Beziehung nachhaltig schädigen und erfordern besonders viele positive Gegengewichte.

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Warum positive Interaktionen so wichtig sind

Die 5:1 Regel ist nicht einfach aus der Luft gegriffen, sondern berücksichtigt unsere emotionale Biochemie. Negative Erfahrungen aktivieren unser Stresssystem stärker als positive Erfahrungen unser Belohnungssystem stimulieren. Diese „Negativitätsverzerrung“ ist evolutionär bedingt: Für unsere Vorfahren war es überlebenswichtiger, Gefahren zu erkennen als Chancen wahrzunehmen. In Beziehungen bedeutet dies, dass ein kritischer Kommentar emotional schwerer wiegt als ein Lob. Durch bewusstes Erhöhen positiver Interaktionen gleichen wir diese natürliche Ungleichheit aus.

In seinem Buch „8 Gespräche, die jedes Paar führen sollte“ teilt John Gottman weitere Beziehungstipps:

8 Gespräche, die jedes Paar führen sollte

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Wie wendet man die 5:1-Regel an?

Statt akribisch positive und negative Interaktionen zu zählen, solltest du die 5:1 Regel als Kompass nutzen: Wenn du merkst, dass deine Beziehung in eine Phase mit vielen Konflikten gerät, verdopple bewusst deine Bemühungen um positive Momente und teile deine Gefühle und Bedürfnisse mit deinem Partner oder deiner Partnerin. Allein, sich darüber Gedanken zu machen, wie oft ihr kritisch oder abweisend handelt, und wie oft ihr im Gegensatz Lob und Dankbarkeit zeigt, macht schon einen riesigen Unterschied.

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Vielleicht helfen euch Rituale der Verbundenheit wie einen Guten-Morgen-Kuss, regelmäßige Dates oder gemeinsame Abendroutinen dabei, mehr positive Interaktionen in eure Beziehung zu integrieren. Auch aktive Wertschätzung lässt sich üben, indem ihr täglich mindestens eine Sache benennt, die ihr an euch schätzt. Denk daran, dass selbst in gesunden Beziehungen nicht jeder Tag dem 5:1 Ideal entspricht. Entscheidend ist das Gesamtbild über längere Zeiträume.

Welche „kleinen Dinge“ ebenfalls Gold für eine Beziehung sind und für mehr Leichtigkeit und Positivität sorgen können, kannst du hier nachlesen:

Psychologie: Diese 8 „kleinen“ Dinge sind Gold für deine Beziehung

Psychologie: Diese 8 „kleinen“ Dinge sind Gold für deine Beziehung
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