Sauerteig bekommt immer mehr an Aufmerksamkeit und mittlerweile gibt es ihn in den außergewöhnlichsten Variationen. Ob süß oder salzig – mit dem richtigen Grundteig sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Geduld beim Zubereiten und in den Ruhephasen ist jedoch besonders wichtig und genau deswegen schreckt es dann doch ab, das leckere Brot selbst zu backen. Was ist aber, wenn man es ganz einfach im Airfryer zubereiten kann? Wir zeigen dir verschiedene Rezepte.
Sauerteigstarter zum Aktivieren
Zutaten für den Starter:
- 100 g Vollkornmehl (Roggen oder Weizen)
- 100 g lauwarmes Wasser
Zubereitung:
Tag 1:
50 g Vollkornmehl und 50 g lauwarmes Wasser in einem sauberen Glasgefäß mit weiter Öffnung vermischen. Mit einem Tuch abdecken (nicht luftdicht verschließen) und bei Raumtemperatur (idealerweise 20-25° C) für 24 Stunden stehen lassen.
Tag 2:
Prüfe, ob kleine Bläschen entstanden sind. Das ist ein Zeichen für beginnende Aktivität. Entnehme 25 g der Mischung und verwerfe den Rest. Anschließend 25 g mit 50 g frischem Mehl und 50 g lauwarmem Wasser mischen. Die Mischung wieder abdecken und 24 Stunden stehen lassen.
Tag 3-6:
Diesen Prozess (25 g behalten, mit je 50 g Mehl und Wasser füttern) musst du täglich wiederholen. Mit der Zeit solltest du mehr Blasenbildung beobachten können und eine Volumenverdopplung nach dem Füttern wahrnehmen. Der säuerliche Geruch sollte angenehm, nach Joghurt oder Apfel riechen.
Tag 7:
Der Starter sollte jetzt aktiv sein und sich nach dem Füttern innerhalb von vier bis acht Stunden verdoppeln. Ab jetzt kannst du ihn in den Kühlschrank stellen und nur noch wöchentlich füttern, wenn du ihn erst später backen willst.
Tipp für die regelmäßige Pflege:
Den Starter einmal pro Woche aus dem Kühlschrank nehmen. 20 g Starter behalten, mit 60 g Mehl und 60 g Wasser füttern. Zwei bis vier Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen und dann zurück in den Kühlschrank stellen.
Aktivierung vor dem Backen:
Den Starter 12-24 Stunden vor dem Backen aus dem Kühlschrank nehmen. Füttern: 50 g Starter + 100 g Mehl + 100 g Wasser. Bei Raumtemperatur stehen lassen, bis er sich verdoppelt hat und aktiv ist.
Grundrezept für kleine Sauerteigbrote
Zutaten:
- 200 g aktiver Sauerteig (wie oben aktiviert)
- 300 g Mehl (Weizen-, Dinkel- oder Mischung)
- 180-200 ml lauwarmes Wasser
- 8 g Salz
- 1 EL Olivenöl
- Optional: 1 TL Honig für bessere Bräunung
- je nach Wunsch: Kräuter oder Kerne
Vorbereitungszeit:
- Sauerteig aktivieren: 8–12 Stunden
- Teigherstellung: 15 Minuten
- Erste Gare: 4-6 Stunden
- Zweite Gare: 1-2 Stunden
Zubereitung:
- Als Erstes musst du deinen Sauerteig aktivieren. Nehme den Starter acht bis zwölf Stunden vor der Teigherstellung aus dem Kühlschrank und mische ihn mit 100 g Mehl und 100 g Wasser.
- Lasse ihn so lange bei Raumtemperatur stehen, bis er viele Blasen bildet. Er ist bereit, wenn er sein Volumen verdoppelt hat.
- Für die Teigherstellung vermischst du 200 g des aktiven Sauerteigs, Wasser und optional Honig in einer großen Schüssel. Füge Mehl und Salz hinzu und verknete alles zu einem gleichmäßigen Teig. Anschließend musst du das Olivenöl einarbeiten und den Teig etwa fünf bis zehn Minuten kneten, bis er elastisch und glatt ist.
- Nun folgt die erste Gare: dafür den Teig in einer geölten Schüssel abgedeckt bei Raumtemperatur vier bis sechs Stunden gehen lassen. Der Teig sollte sich in dieser Zeit ungefähr verdoppeln. Optional: Während der ersten Gare alle 30-60 Minuten den Teig dehnen und falten für eine bessere Struktur. Alternativ: Über Nacht im Kühlschrank für 10-14 Stunden gehen lassen.
- Für die zweite Gare, die geformten Brote auf ein bemehltes Tuch oder in bemehlte Gärkörbe legen. Abgedeckt weitere ein bis zwei Stunden gehen lassen, bis die Teige beim leichten Eindrücken mit dem Finger langsam zurückspringen.
- Nun den Airfryer auf 180° C vorheizen. Den Korb mit Backpapier auslegen oder leicht einölen. Das Brot vorsichtig in den Airfryer-Korb legen und die Oberfläche mit einem scharfen Messer einschneiden. Optional: Mit Wasser besprühen, für eine knusprigere Kruste. 15-20 Minuten backen, bis die Kruste goldbraun ist und das Brot beim Klopfen auf die Unterseite hohl klingt. Für eine dunklere Kruste kannst du die Temperatur für die letzten drei bis fünf Minuten auf 200° C erhöhen.
- Zum Schluss das Brot auf einem Gitter vollständig abkühlen lassen, bevor es angeschnitten wird.
Hier findest du Starter Sets, mit denen dein Sauerteigbrot gelingt.
Tipps:
- für eine bessere Kruste, den Boden des Airfryers etwas mit Wasser besprühen
- wenn die Oberfläche zu braun wird, das Brot einfach wenden
- wenn das Brot zu dicht ist, solltest du es länger garen oder den Wasseranteil erhöhen
- wenn es zu flach ist, den Wasseranteil reduzieren und es straffer formen
Im Video: Schnelle Desserts für besondere Anlässe
Sauerteig kann auch zu besonderen Anlässen wunderbar als Beilage genommen werden. Hier findest du Nachtischideen, die super schnell gehen, aber besonders aussehen.
Sauerteigbrot in Farbe
Wenn du deinem Sauerteig einen besonderen Touch geben möchtest, kannst du einfach etwas Lebensmittelfarbe hinzufügen, bevor du das Mehl hinzugibst. Wenn du nicht alles verknetest, kannst du sogar einen Farbverlauf kreieren. Und keine Sorge: von außen sieht man die Farbe meistens noch nicht. Auch Matcha eignet super zum Einfärben.
Sauerteigbrot mit Muster
Du kannst auch richtige Kunstwerke aus deinen Broten zaubern! Je nachdem, wie du es oben einschneidest, entstehen beim Backen coole Muster. Du brauchst nur ein Messer und einen Faden. Probiere einfach ein paar Variationen aus!
Hier findest du noch weitere Rezepte und Anleitungen zu unterschiedlichen Brotarten:
Süßes Sauerteigbrot
Sauerteigbrote müssen nicht immer herzhaft sein. Du kannst sie je nach Laune umwandeln und auch süße Snacks herstellen, bei denen es nur noch Butter braucht. Hier sind ein paar Vorschläge für mögliche Zutaten:
Statt Zutaten zu ergänzen, kannst du auch einfach den Teig abändern. Zum Beispiel kannst du einen teil des Wassers auch mit Milch oder Sahne ersetzen. Sobald du jedoch Zucker hinzugibst, solltest du beachten, dass die Bräunungszeit variieren kann.