Die Urlaubszeit steht vor der Tür, doch was passiert mit deinen geliebten Balkonpflanzen? Die Hitze macht ihnen ganz schön zu schaffen und kann aus der schönsten Blütenpracht schon nach wenigen Tagen ohne Gießen ein vertrocknetes Trauerspiel machen. Aber keine Sorge: Mit den richtigen Tricks überstehen auch empfindliche Gewächse problemlos eine Woche ohne Gießhilfe. Wir zeigen dir bewährte Methoden, die deine grüne Oase am Leben halten.
Wasserspeicher aus Plastikflaschen basteln
Eine der einfachsten und effektivsten Methoden ist das selbstgebaute Bewässerungssystem aus Plastikflaschen. Steche kleine Löcher in den Deckel einer 1,5-Liter-Flasche und stecke sie kopfüber in die Erde neben der Pflanze. Das Wasser tropft langsam heraus und versorgt deine Pflanzen bis zu einer Woche lang. Je nach Lochgröße kannst du die Tropfgeschwindigkeit anpassen. Kleinere Löcher sorgen für längere Versorgung.
Alternativ kannst du deine Flaschen für eine gleichmäßige Bewässerung auch in solchen speziellen Vorrichtungen stecken:
Kapillarsystem mit Wollfäden einrichten
Mit einem einfachen Wollfaden-System kannst du deine Pflanzen über längere Zeit automatisch bewässern. Stelle einen großen Wasserbehälter erhöht neben deine Pflanzen und führe dicke Wollfäden vom Wasser in die Blumenerde. Die Fäden saugen sich voll und transportieren kontinuierlich Feuchtigkeit zu den Wurzeln. Diese Methode funktioniert besonders gut bei kleineren Töpfen und kann bis zu zwei Wochen überbrücken. Achte unbedingt darauf, echte Wolle oder Baumwolle zu nutzen und keine Synthetikfasern wie Polyester, denn die leiten das Wasser nicht.
Wasserspeichergranulat als Feuchtigkeitsreserve nutzen
Wasserspeichergranulat ist ein kleiner Helfer mit großer Wirkung. Mische das Granulat vor dem Urlaub unter die Blumenerde - es kann das 400-fache seines Eigengewichts an Wasser speichern. Gieße deine Pflanzen einmal kräftig an, damit sich das Granulat vollsaugen kann. In den folgenden Tagen gibt es die gespeicherte Feuchtigkeit langsam an die Wurzeln ab und verlängert die Gießintervalle erheblich. Wenn du länger weg bist, kombiniere diese Methode am besten mit einer der anderen Gießvorrichtungen. Wasserspeichergranulat gibt es zum Beispiel bei Amazon:
Standort in den Schatten verlegen
Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die Standortveränderung. Stelle alle Balkonpflanzen vor der Abreise in den Schatten oder Halbschatten, auch wenn sie normalerweise sonnige Plätze bevorzugen. Ohne direkte Sonneneinstrahlung verdunstet deutlich weniger Wasser über die Blätter, und deine Pflanzen kommen länger mit der vorhandenen Feuchtigkeit aus. Ein schattiger Platz kann die Überlebenszeit um das Doppelte verlängern.
Mulchschicht als Verdunstungsschutz aufbringen
Eine dicke Schicht aus Rindenmulch, Stroh oder sogar zerknülltem Zeitungspapier auf der Erdoberfläche wirkt wie eine natürliche Klimaanlage für deine Pflanzen. Die Mulchschicht verhindert, dass Feuchtigkeit aus der Erde verdunstet und hält die Wurzeln kühl. Besonders an heißen Sommertagen kann diese einfache Maßnahme den Wasserbedarf um bis zu 50 Prozent reduzieren. Schutz- & Pflegemulch bekommst du zum Beispiel hier:
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Größere Töpfe für mehr Wasserreserven wählen
Falls du noch Zeit vor dem Urlaub hast, topfe deine wichtigsten Pflanzen in größere Gefäße um. Mehr Erde bedeutet automatisch mehr Wasserspeicherkapazität. Während kleine Töpfe bereits nach zwei Tagen austrocknen können, halten größere Gefäße die Feuchtigkeit eine Woche oder länger. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf, desto länger die Überlebenszeit ohne Gießen.
Kübelpflanzen in Wasserschalen stellen
Für größere Kübelpflanzen ist die Wasserschalen-Methode ideal. Stelle die Töpfe in flache Untersetzer oder Schalen und fülle diese mit Wasser. Die Pflanzen können sich über die Drainagelöcher selbst mit Feuchtigkeit versorgen, ohne dass die Wurzeln dauerhaft im Wasser stehen. Wichtig: Verwende diese Methode nur bei staunässetoleranten Pflanzen oder halte die Wasserschicht unter zwei Zentimetern, um Wurzelfäule zu vermeiden.