Ständig wollen andere Menschen unsere Entscheidungen hinterfragen, verstehen oder im schlimmsten Fall sogar kritisieren. „Warum machst du das so?“, oder „Hast du dir das auch wirklich gut überlegt?“ sind nur ein paar der Fragen, mit denen wir gerne mal konfrontiert werden. Dabei gibt es Bereiche in unserem Leben, die niemanden etwas angehen – außer uns selbst.
Und damit du das auch ja nicht vergisst, kommen hier sieben Entscheidungen, die du im Leben vielleicht mal triffst und für die du niemandem eine Rechtfertigung schuldig bist – egal, wie sehr andere vielleicht auch eine Erklärung von dir erwarten.
#1
Deine Beziehungsentscheidungen
Ob du Single bleibst, heiratest, in einer offenen Beziehung lebst oder dich trennst – dein Liebesleben geht nur dich etwas an. Viele Menschen fühlen sich allerdings regelrecht dazu verpflichtet, ihre Entscheidungen in diesem Bereich zu rechtfertigen, besonders wenn sie vom traditionellen Beziehungsmodell abweichen. Doch Fragen wie „Wann kommt denn endlich der richtige Partner/die richtige Partnerin?“ oder „Warum habt ihr euch getrennt?“ schneiden tief in deine Privatsphäre ein. Dabei ist deine Beziehungsgestaltung ein fundamentaler Teil deiner Selbstbestimmung, für den du keinerlei Rechenschaft ablegen musst – nicht gegenüber deiner Familie, deinen Freund*innen oder sonst jemandem.
#2
Deine Karrierewege
Ein Jobwechsel, eine Auszeit, eine Umschulung oder der Verzicht auf die „große Karriere“ – berufliche Entscheidungen werden oft besonders kritisch beäugt. Gerade wenn du einen gut bezahlten Job für etwas aufgibst, das dir mehr Erfüllung bringt, erntest du fragende Blicke. Dahinter steckt oft die gesellschaftliche Erwartung, dass beruflicher Erfolg an Prestige und Gehalt gemessen wird. Doch niemand außer dir muss mit den Konsequenzen deiner Berufswahl leben. Du darfst den Weg wählen, der zu deinen Werten und Bedürfnissen passt, ohne dich dafür zu rechtfertigen, warum du nicht dem „klassischen“ Karrierepfad folgst.
#3
Deine Entscheidung für oder gegen Kinder
„Wann ist es denn bei euch so weit?“, oder „Das wirst du noch bereuen!“ – wohl kaum eine Lebensentscheidung wird so selbstverständlich von anderen kommentiert wie die Frage nach dem Kinderwunsch. Ob du Kinder haben möchtest oder nicht, ist jedoch eine zutiefst persönliche Entscheidung, die von vielen Faktoren abhängt. Sie betrifft dein Leben in seinen Grundfesten und niemand kennt deine Situation, deine Wünsche und deine Möglichkeiten so gut wie du selbst. Weder die bewusste Entscheidung gegen Kinder noch der Wunsch nach einer großen Familie brauchen eine Begründung gegenüber Außenstehenden.
#4
Deine Wohnsituation
Ob Großstadt oder Dorf, Eigentum oder Miete, WG oder Tiny House – wo und wie du wohnst, ist deine Sache. Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse bezüglich ihrer Umgebung, ihres Platzbedarfs und ihrer finanziellen Prioritäten. Trotzdem wird die Wohnsituation oft zum Gegenstand ungebetener Ratschläge und Kommentare: „Du wohnst in deinem Alter immer noch in einer WG?“, oder „Warum ziehst du in diese Gegend?“ sind nur zwei Beispiele. Deine Entscheidung, wo du dich zu Hause fühlst, muss aber allein deinen eigenen Maßstäben genügen. Du musst weder rechtfertigen, warum du in einer bestimmten Gegend oder Wohnkonstellation lebst, noch warum du dein Geld vielleicht lieber für Reisen ausgibst als für eine größere Wohnung.
#5
Einen unkonventionellen Lebensstil zu wählen
Ob Minimalismus, Vanlife, digitales Nomadentum oder andere alternative Lebenskonzepte – wie du deinen Alltag gestaltest, ist deine Sache. Oft werden Menschen, die abseits gesellschaftlicher Normen leben, jedoch mit fragenden Blicken konfrontiert. Dann kommen gerne mal Fragen à la „Das kann doch kein Dauerzustand sein?“ oder „Wann wirst du endlich sesshaft?“. Dabei sind solche Lebensentscheidungen oft Ausdruck deiner persönlichen Werte und Prioritäten. Du musst niemandem erklären, warum du dich für einen Lebensstil entscheidest, der dir Freiheit und Erfüllung bringt – auch wenn er für andere ungewöhnlich erscheint.
#6
Wie du deine Grenzen setzt
„Du bist aber empfindlich!“, oder „Stell dich nicht so an!“ – solche Sätze hören wir oft, wenn wir unsere persönlichen Grenzen ziehen. Ob du eine Einladung ablehnst, ein „Nein“ aussprichst oder den Kontakt zu bestimmten Menschen einschränkst – die Grenzen, die du zum Schutz deiner Energie und deines Wohlbefindens setzt, sind deine eigene Entscheidung. Das gilt besonders für schwierige Fälle, wie zum Beispiel den Entschluss, den Kontakt zu bestimmten Familienmitgliedern abzubrechen. „Aber das ist doch deine Familie!“, kann da nur ein Satz sein, den viele hören, wenn sie toxische Beziehungen einschränken. Deine Grenzen basieren aber auf deinen Erfahrungen und Bedürfnissen, die andere womöglich gar nicht vollständig kennen oder nachvollziehen können. Du musst dich nicht dafür rechtfertigen, wenn du fürsorglich für dich selbst handelst und Grenzen setzt, auch wenn andere sich dadurch vor den Kopf gestoßen fühlen.
#7
Wie du deine Zeit priorisierst
„Wie kannst du dafür Zeit haben, aber nicht für ...?“ – diese Frage kennen wahrscheinlich die meisten von uns. Doch wie du deine Zeit verbringst und welche Prioritäten du setzt, ist allein deine Entscheidung. Ob du nach der Arbeit lieber Sport machst oder Serien schaust, deine Wochenenden mit Freund*innen oder allein verbringst, oder ob du deine Freizeit für ein Hobby oder für bewusstes Nichtstun nutzt – du musst dich nicht dafür rechtfertigen, wie du deine Energie einsetzt. Zeit ist unsere wertvollste Ressource, und nur du weißt, was dich erfüllt und was dich auslaugt. Manche Menschen verstehen vielleicht nicht, warum du Zeit in bestimmte Aktivitäten investierst, während du für andere „keine Zeit hast“. Doch niemand außer dir kann beurteilen, was für dich in deiner aktuellen Lebensphase wichtig und richtig ist.
Denk immer daran:
In einer Welt, in der es oft scheint, als müssten wir jeden Aspekt unseres Lebens öffentlich erklären und rechtfertigen, ist es wichtig, sich daran zu erinnern: Du bist nur dir selbst Rechenschaft schuldig. Das bedeutet nicht, dass du anderen gegenüber rücksichtslos sein solltest – aber dass du das Recht hast, bestimmte Lebensbereiche als privat zu betrachten und Erklärungen zu verweigern. Wenn du das nächste Mal also spürst, wie du Lebensentscheidungen vor anderen „verteidigen“ willst, halte inne und frage dich: Muss ich das wirklich erklären? Oft lautet die Antwort: Nein, diese Entscheidung steht nur mir zu. Denn bitte vergiss nicht: Es ist dein Leben, deine Geschichte und deine Reise – und du allein darfst bestimmen, wie du sie gestaltest.
5 Entscheidungen, die du im Leben treffen musst – auch wenn du zweifelst
So gehst du selbstbewusster durchs Leben
Es schadet natürlich nicht, etwas mehr Selbstbewusstsein im Gepäck zu haben, wenn Lebensentscheidungen von dir mal wieder angezweifelt werden. Wie du das bekommst, zeigen wir dir im Video.