Stell dir vor: Ein Garten, der sich selbst bepflanzt. Ein grünes Paradies, das mit jedem Jahr üppiger wird, ohne dass du viel dafür tun musst. Klingt utopisch? Ist es nicht! Die Natur hat Meister der Selbstvermehrung hervorgebracht: Stauden, die sich durch Ausläufer, Selbstaussaat oder Teilung eigenständig verbreiten und leere Stellen füllen. Diese grünen Verbündeten brauchen kaum Pflege, überstehen Trockenperioden und belohnen mit dauerhafter Schönheit. Wir zeigen dir, welche Stauden sich für deinen Garten eignen.
#1 Fetthenne
Die flachen Arten der Fetthenne, bilden kriechende Ausläufer, während höhere Sorten durch Selbstaussaat und die Fähigkeit, aus abgebrochenen Trieben zu wurzeln, neue Pflanzen bilden. Mit ihren fleischigen, wasserspeichernden Blättern und spektakulären Blüten sind sie wahre Überlebenskünstler. An sonnigen Standorten mit durchlässigen, mageren Böden fühlen sie sich besonders wohl – ideal für Steingärten, Mauerfugen oder Dachbegrünungen. Ihre Pflege? Praktisch keine. Selbst Gießen ist nur bei extremer Trockenheit im ersten Jahr nach der Pflanzung nötig, Düngen sogar kontraproduktiv. Ein Rückschnitt der verblühten Stängel im Frühjahr genügt vollkommen.
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#2 Sonnenhut
Der Sonnenhut verbreitet sich hauptsächlich durch Selbstaussaat. Seine markanten Samenstände bleiben über den Winter stehen und geben ihre Samen mit dem Wind oder durch besuchende Vögel frei. Einige Arten bilden zusätzlich unterirdische Ausläufer. Die strahlenden gelben oder orangefarbenen Blüten mit dem dunklen, kegelförmigen Zentrum beeindrucken durch ihre außergewöhnlich lange Blütezeit von Juli bis in den Oktober. Sie gedeihen am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten mit nahrhaften, gut durchlässigen Böden ohne Staunässe. Im Präriebeet oder naturnahen Garten kommen sie besonders gut zur Geltung. Einmal etabliert, sind sie erstaunlich trockenheitsverträglich und brauchen nur in längeren Dürreperioden etwas Wasser.
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#3 Akelei
Die Akelei ist eine Meisterin der Selbstaussaat. Nach der Blüte entwickeln sich aufrecht stehende Samenkapseln, die bei Reife aufplatzen und ihre kleinen schwarzen Samen verstreuen. Da Akeleien sich leicht kreuzen, erscheinen die Nachkommen oft in überraschenden Farben. Ihre zauberhafte Blütenform mit den charakteristischen Spornen macht sie unverwechselbar und ihre große Farbvielfalt von Weiß über Gelb, Rosa, Rot bis hin zu tiefen Blau- und Violetttönen bietet für jeden Geschmack etwas. Halbschattige Standorte unter lichten Bäumen oder zwischen höheren Stauden sind ideal, besonders in humusreichen, leicht feuchten, aber gut durchlässigen Böden. Die Pflege beschränkt sich auf gelegentliches Ausdünnen zu dichter Bestände und das optionale Abschneiden der Samenstände, wenn eine zu starke Ausbreitung verhindert werden soll.
#4 Funkien
Funkien vermehren sich nicht durch Samen, sondern bilden mit den Jahren immer größere Horste. Die natürliche Vermehrung erfolgt, wenn alte Horste in der Mitte absterben und die Randbereiche als eigenständige Pflanzen weiterwachsen. Ihre prächtigen Blätter in vielfältigen Grün-, Blau- und Gelbtönen, oft mit spektakulären Randmustern, machen sie zu unverzichtbaren Strukturpflanzen im Schattengarten. Von miniatur bis riesig, von schmal bis breit gibt es für jeden Zweck die passende Sorte. Als Schattenspezialisten gedeihen sie optimal unter Bäumen oder neben größeren Sträuchern in humusreichen, feuchten, aber gut drainierten Böden. In den ersten Jahren benötigen sie in Trockenperioden etwas Wasser, später kommen sie meist mit der natürlichen Feuchtigkeit zurecht. Eine jährliche Mulchschicht aus Kompost im Frühjahr fördert dabei das Wachstum.
#5 Frauenmantel
Der Frauenmantel verbreitet sich großzügig durch Selbstaussaat. Seine winzigen Samen werden mit Regentropfen verspritzt oder durch Wind verbreitet, sodass im Frühjahr zahlreiche Sämlinge rund um die Mutterpflanze und in benachbarten Bereichen erscheinen. Die samtigen, fächerförmigen Blätter mit ihren gezackten Rändern halten wunderschön die Tautropfen. Frauenmantel gedeiht sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten und kommt mit fast allen Bodenverhältnissen zurecht. Er eignet sich besonders schön als Wegeeinfassung, am Rand von Staudenbeeten oder in naturnahen Pflanzungen. Nach der Blüte können die verblühten Stände bodennah abgeschnitten werden, was oft einen zweiten, kleineren Blütenflor anregt.
#6 Thymian
Thymian breitet sich vorwiegend durch oberirdische Ausläufer aus, die Wurzeln schlagen, wo sie Bodenkontakt haben. Ergänzend bilden manche Arten Samen, die durch Wind oder Vögel verbreitet werden. Mit der Zeit entstehen immer größere kriechende Polster, die selbst Steinfugen und Pflasterritzen besiedeln können. Sein intensiver Duft ist unverwechselbar. Zur Blütezeit verwandeln sich die dichten Polster in ein Meer aus rosa oder lila Blüten, die Bienen und Schmetterlinge magisch anziehen. Thymian liebt sonnige, warme und trockene Standorte mit durchlässigen, kalkhaltigen und eher mageren Böden. Ideal sind Steingärten, Mauerkronen, Pflasterfugen oder sonnige Hänge, während Staunässe unbedingt zu vermeiden ist. Seine Pflege ist minimal – Gießen nur bei extremer Trockenheit, Düngen ist sogar kontraproduktiv. Ein leichter Rückschnitt nach der Blüte hält die Pflanzen kompakt.