Kichererbsen sind gesund, lecker und ein echter Protein-Lieferant. Doch Vorsicht beim Einkauf: Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass alle Dosen-Kichererbsen mit Schadstoffen belastet sind. Besonders problematisch ist die Chemikalie Bisphenol A (BPA), die in sämtlichen 18 getesteten Dosenprodukten gefunden wurde. Welche Kichererbsen du bedenkenlos kaufen kannst und warum Glas die bessere Wahl ist, erfährst du hier.
Kichererbsen stehen auf immer mehr Speiseplänen – zu Recht! Die Hülsenfrüchte sind reich an pflanzlichem Eiweiß, Ballaststoffen und wichtigen Mineralstoffen. Doch eine Untersuchung des österreichischen Vereins für Konsumenteninformation (VKI) bringt ernüchternde Ergebnisse, wie Stiftung Warentest mitteilt: Von 25 getesteten Kichererbsen-Produkten sind nur sechs wirklich empfehlenswert – und die kommen alle aus dem Glas. Untersucht wurden die Produkte auf:
- Bisphenol A (BPA) in der Verpackung
- Nickel-Belastung, Pestizid-Rückstände wie Glyphosat
- Allgemeine Schadstoffbelastung
Das Ergebnis ist eindeutig: Alle Dosen-Produkte fielen durch, während die Glas-Varianten durchweg überzeugen konnten.
Die besten Kichererbsen im Überblick
Alle Glas-Produkte erhielten gute bis sehr gute Noten und sind frei von bedenklichen Schadstoffen. Von den sechs Produkten im Glas werden diese vier auch in Deutschland vertrieben (die Reihenfolge hat nichts mit der Bewertung zu tun):
dm Bio Kichererbsen
Die günstigste, empfehlenswerte Option kommt aus der Drogerie, und zwar von dm. Mit etwa 40 Cent pro 100 Gramm Abtropfgewicht bist du mit den dmBio-Kichererbsen gut und preiswert versorgt. Das Glas enthält 350 Gramm mit einem Abtropfgewicht von 220 Gramm.
Marschland Demeter Bio Kichererbsen
Für alle, die höchste Bio-Qualität wollen: Diese Demeter-zertifizierten Kichererbsen von Marschland kosten zwar mehr (2,19 Euro), überzeugen aber mit Premium-Qualität. Das Glas fasst 330 Gramm bei 220 Gramm Abtropfgewicht.
Alnatura Kichererbsen
Auch an den Bio-Kichererbsen von Alnatura hatten die Tester*innen nichts zu bemängeln. Für 1,29 Euro erhältst du 330 Gramm, mit einem Abtropfgewicht von 220 Gramm.
Dennree Kichererbsen
Und auch bei den Kicherbsen von Dennree kannst du bedenkenlos zuschlagen. 350 Gramm sind für 1,29 Euro erhältlich.
Darum sind Dosen-Kichererbsen problematisch
Bisphenol A in allen Dosen: Sämtliche 18 getesteten Dosen-Kichererbsen enthielten die hormonähnliche Chemikalie Bisphenol A (BPA). Diese Industriechemikalie kann:
- Fortpflanzungsschädigend wirken
- Leber und Nieren belasten
- Das Immunsystem beeinträchtigen
- Hormonähnliche Effekte haben
Nickel-Belastung bei mehreren Produkten: Drei Produkte wiesen zudem beträchtliche Nickel-Konzentrationen auf. Für Menschen mit Nickelallergie kann das problematisch werden.
Pestizid-Rückstände gefunden: In drei Dosen-Produkten steckte außerdem das umstrittene Pestizid Glyphosat – ein weiterer Grund, zu Bio-Produkten zu greifen.
Wie gesund sind Kichererbsen wirklich?
Kichererbsen sind echte Nährstoff-Powerhouses und gehören zu den gesündesten Lebensmitteln überhaupt (aber nur die aus dem Glas). Die kleinen Hülsenfrüchte stecken voller wertvoller Inhaltsstoffe, die deinem Körper richtig guttun. Mit etwa 19 Gramm pflanzlichem Eiweiß pro 100 Gramm getrockneter Kichererbsen sind sie eine hervorragende Proteinquelle – besonders für Vegetarier*innen und Veganer*innen. Dazu kommen 17 Gramm Ballaststoffe, die deine Verdauung ankurbeln und dich lange satt halten. Das hilft auch dabei, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
Bei den Mineralstoffen punkten Kichererbsen richtig: Sie liefern reichlich Folsäure (wichtig für die Blutbildung und in der Schwangerschaft), Magnesium für starke Knochen, Eisen gegen Müdigkeit und Zink für ein gesundes Immunsystem. Dazu kommen B-Vitamine und Vitamin E als natürliche Antioxidantien.
Kichererbsen enthalten zudem kaum Fett, dafür aber komplexe Kohlenhydrate, die deinen Körper gleichmäßig mit Energie versorgen. Studien zeigen, dass regelmäßiger Verzehr den Cholesterinspiegel senken und das Herz-Kreislauf-System stärken kann. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt übrigens, mindestens einmal pro Woche Hülsenfrüchte zu essen. Eine Portion entspricht 125 Gramm gegarter Kichererbsen. Perfekt für Hummus, Salate oder als Beilage.
Wann darf man Kichererbsen nicht essen?
Niemals roh essen! Das ist der wichtigste Punkt: Rohe oder unzureichend gekochte Kichererbsen enthalten das Gift Phasin, das zu heftigen Magen-Darm-Beschwerden führt. Du musst sie mindestens 60 Minuten kochen oder bereits fertig gekochte aus Glas (oder Dose) verwenden.
Menschen mit Hülsenfrucht-Allergien sollten Kichererbsen komplett meiden. Auch Kreuzallergien mit Erdnüssen oder anderen Leguminosen sind möglich – hier ist Vorsicht geboten. Bei empfindlichem Magen oder Reizdarm können Kichererbsen Blähungen und Bauchschmerzen verursachen. Fang dann langsam mit kleinen Mengen an und beobachte, wie dein Körper reagiert.
Tipp: Für bessere Verträglichkeit weiche getrocknete Kichererbsen über Nacht ein und spüle sie vor dem Kochen gründlich ab. Gewürze wie Kreuzkümmel, Fenchel oder Koriander können zusätzlich gegen Blähungen helfen.
